Die Entwicklung besonders praxisnaher Bildungsangebote in Havelberg
Noch zu DDR-Zeiten erzielten Havelberger Schüler bei der letzten zentralen
Messe der Meister von Morgen in Leipzig mit einem programmierbaren Maßstabmodell eines Schweißroboters den ersten großen technischen Erfolg.
(20 beteiligte Schüler aus 4 Arbeitsgemeinschaften der Station Junger Natorforscher und Techniker)
Nov.
1989
18.11.
1994
01.07.
1999
Sept.
2000
Sept.
2001
April
2003
Sept.
2003
Juni
2003
Juli
2005
April
2006
Der Havelberger ComputerClub wurde mit 7 Schülern gegründet, der sich seit 1996 mit Erfolgen bei Jugend forscht beteiligte und erste Forschungsaufgaben übernahm.
Zur Erweiterung des ComputerClubs wurde das Schüler-Institut für Technik und angewandte Informatik
als gemeinnütziger Verein SITI e.V. gegründet, um den vielen technischen Interessen zu folgen und eine größere Schülerbreite zu erreichen. Das gelang auch. Als eingetragener Verein mit derzeit ca. 100 Mitgliedern (davon über 50 aktive Schüler) hat sich inzwischen das Schüler-Institut einen Ruf erarbeitet. Zahlreiche Kursangebote, Projekte und weitere Betätigungsmöglichkeiten bietet das Institut den Schülern nach Schulschluss. Für Lehrer gibt es regionale Weiterbildungsangebote. Zu den benachbarten Schulen (Sekundar- und zwei Grundschulen) gibt es Kooperationen.
Eines der wesentlichen Ziele bei der Gründung des Schüler-Institutes war es, den Schülern aus ländlicher Region eben solche Angebote zu machen, die es sonst nur in Großstädten und Industriezentren gibt. Die Rechnung ist aufgegangen.
Dank der engen Zusammenarbeit mit dem TGZ in Genthin und einem nun schon breit gefächerten Netzwerk zu zahlreichen Unternehmen verschiedenster Branchen sogar über die Landesgrenzen hinaus, werden von den Mitgliedern des Schüler-Institutes pro
Jahr: Mit 65 Jugend-forscht-Arbeiten und 135 daran beteiligten Teilnehmern (27 Projekte
qualifizierten sich für den Landeswettbewerb, eine zum Bundeswettbewerb) in 11 Jahren seit Gründung des ComputerClubs (Vorgänger des SITI), zählen die Havelberger zu den aktivsten und erfolgreichsten des Landes. Zehnmal in Folge erhielt das
Schüler-Institut (inkl. ComputerClub) den Schulpreis bei Jugend forscht.
- 3-4 betriebliche Forschungsaufgaben und
- durchschnittlich 6 Jugend-forscht-Arbeiten bearbeitet.
Für zwei Schuljahre (2000-2002) beteiligte sich das Pestalozzi-Gymnasium an der „Tour d’Innovation“ (einem BMBF-Projekt) im Rahmen des Wirtschaftsunterrichts (Innovationskurs) mit Unterstützung des TGZ und des Schüler-Institutes.
Hieraus entstand die erste fiktive Schülerfirma „Splendid Crazy Ideas“ (wunderbar verrückte Ideen)
Der Innovationskurs wurde auch nach Ablauf der Förderung zu einem festen Bestandteil des Unterrichtsangebotes am Pestalozzi-Gymnasiums Havelberg, weil es positive Erfahrungen gab und Schülerinteresse vorhanden war. Außerdem entstand in jedem Jahrgang in der Schülerfirma ein neues Produkt, das von der Idee bis zum Prototypen entwickelt wurde.
Aus diesen Ansätzen und zahlreichen innovativen Jugend-forscht-Arbeiten entstand die Idee für den Havelberger ErfinderClub, der dann in Zusammenarbeit mit dem Erfinderzentrum Sachsen-Anhalts gegründet wurde.
Derzeit sind zwei Gebrauchsmuster (kleine Patente) angemeldet, die dritte Anmeldung wird gerade vorbereitet.
Ziel war es, neben der
Stoffvermittlung zum Thema Schutzrechte im Innovationskurs, auch die Sicherung von eignen Schutzrechten für Schülerfirmen und Jugend-forscht-Arbeiten unter fachkundiger Anleitung zu verfolgen.
Auf der Basis der guten Erahrungen mit dem Innovationskurs enstand bei einer ego-Tagung in Stendal. Der Leiter des Schüler-Institutes,
Herr König, referierte zur Thematik „Das Schüler-Institut als Bindeglied zwischen Schule und Wirtschaft“. Er stellte seine Erfahrungen aus 4 Jahren Entwicklung des Schüler-Institutes für Technik und angewandte Informatik SITI bei der
Schülerförderung, über Jugend forscht, die Tour d’Innovation bis hin zur Gründung der ersten Schülerfirma in Havelberg vor. Aus diesen Ansätzen entwickelten Dr. Paul (TGZ Genthin) und Herr König (SITI Havelberg) ein Konzept zur
Einführung eines Gründerkurses und zur Initiierung von Schülerfirmen.
(ego = Existenzgründungsoffensive des Landes Sachsen-Anhalt) die Idee für ein Modellprojekt.
Mit dem 4. Jahrgang des Innovationskurses entstand dann auch die
zweite fiktive Schülerfirma „Innovation Company“. Nach einem Jahr Vorbereitung und Antragstellung beim Wirtschaftsministerium des Landes Sachsen-Anhalt wurde das erste Junggründerzentrum Sachsen-Anhalts eröffnet Das
Modellprojekt „Junggründerzentrum“ wird nun durch das Wirtschaftsministerium über 3 Jahre (2004-2007) gefördert. Projektträger ist das Technologie- und Gründerzentrum Jerichower Land in Genthin (TGZ). Ausführungsort ist Havelberg.
Schüler sollen in drei Stufen von der Schulbank zum eigenen Unternehmen motiviert, begleitet und gefördert werden. In Verantwortung des TGZ liegen alle organisatorischen Aufgaben, die Organisation der Zusammenarbeit Partner-
unternehmen und die Begleitung der Schüler im Verlauf der 3. Stufe. Das SITI zeichnet für die pädagogische Arbeit, methodische Vorbereitung und die Dokumentation der Ergebnisse zur Nachnutzung an Schulen Sachsen-Anhalts
verantwortlich. Neben dem Schüler-Institut bildet ein besonderer Wirtschaftskurs (Innovationskurs), der bereits in den Jahrgangsstufen 10, 11 und 12 erprobt wurde, die theoretische Basis für die Gründung von zwei fiktiven Schülerfirmen. Im
Gegensatz zu zahlreichen Schülerfirmen im Land sind die Geschäftideen der Havelberger Gymnasiasten technologieorientiert. Schon ein wenig verwunderlich, da Havelberg so gut wie keine Industrie hat.
1. Stufe : Teilnahme am Innovations- und Gründerkurs
2. Stufe : Gründung einer Schülerfirma mit eigenem Produkt und dessen Markterprobung
3. Stufe : Vorbereitung der realen Gründung bis zur Gewerbeanmeldung
Okt.
2004
In zwei weiteren Schülerfirmen
sollen Ideen aus der Jugend-forscht-Arbeit zu Prototypen und marktfähigen Produkten entwickelt und dann produziert und verkauft werden. Der mcubic SAG ist das bereits mit der CD “Magdeburg1200” gelungen. Ziel
ist es, nach 3 Jahren eine methodische Handreichung für Wirtschaftskunde-Lehrer und Betreuer von Schülerfirmen vorzulegen, die mehr Praxis in die Schule bringt. Ferner wird angestrebt, dass nach Abschluss des Projekts ein reales Unternehmen
gegründet wurden.
Wir stellen im Rahmen des FOCUS-Schülerwettbewerbes die ersten Ergebnisse als Zwischenbilanz vor und wollen auf diese Weise auf dieses besondere Bildungsangebot aufmerksam machen.
Doch das Projekt „Junggründerzentrum“ ist immer noch nicht das Ende der Havelberger
Innovationen, obwohl das Pestalozzi-Gymnasium im Sommer 2007 offiziell geschlossen wird. Als Außenstelle des Tangermünder Diesterweg-Gymnasiums können die Havelberger Gymnasiasten weiter vor Ort lernen und sollen zum Ausgleich für vielleicht
weniger Kursangebote im Unterricht noch mehr außerunterrichtliche Möglichkeiten nutzen können. Derzeit laufen Vorgespräche für die Einrichtung eines Kompetenzzentrums für Technische Medien in Havelberg. Das
Unternehmen LPE Technische Medien GmbH aus Baden-Württemberg unterhält schon in Niedersachsen, Bayern, Nordrhein-Westfahlen und Berlin derartige Einrichtungen. Hier sollen Schüler Angebote auf technischen Gebieten unter
optimalen Voraussetzungen (z.B. für Projekttage und –wochen oder Spezialistenlager) nutzen und Lehrer auch über Lehrerfortbildungsangebote die Medien kostenlos und unverbindlich ausprobieren können.
Sommer
200?