10 Jahre Schüler-Institut

 

Tag der offenen Tür
zum
10jährigen Bestehen des Schüler-Institutes SITI e.V.
am
28.08.2009
Am 01.07.1999 fanden sich 17 Gründungsmitglieder zusammen, um nach einem gescheiterten Antrag auf Modellversuch beim Kultusministerium, die Ideen zur frühzeitigen Förderung von technischen und informatischen Interessen zur besseren Berufs- und Studienorientierung durch die Gründung des Vereins umzusetzen.

Nach nunmehr 10 Jahren Vereinsgeschichte sind aus den einstigen Visionen Realitäten geworden und ein außerunterrichtlicher Lernort entstanden, der in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus ein Begriff für innovative Bildungskonzepte und eine außergewöhnliche Vernetzung unterschiedlicher Schülerinteressen in einem kleinen Wirtschaftssystem ist.

Hier wirken, wie in der realen Wirtschaft, (junge, werdende) Techniker, (Jung)Forscher, (Schüler)Firmen in Projekten zusammen, nutzen Kursangebote oder entwickeln und produzieren eigene Produkte. Ob Gymnasiasten oder Realschüler, alle aktiven Mitglieder profitieren davon. Selbst für Grundschüler (dem Nachwuchs des Schüler-Institutes) gibt es in Form von Projekttagen schon zahlreiche Angebote.
Trotz des überzeugenden Konzepts, zahlreicher Preise und Anerkennungen des Schüler-Institutes ist es noch nicht gelungen, eine dauerhafte finanzielle Grundlage für die nicht mehr wegzudenkende Vereinsarbeit zu schaffen. Aber die Zahl der Unterstützer wächst, das Wirtschaftsministerium des Landes fördert und Stadt und Landkreis stehen hinter den Bestrebungen des Vereins.

So war der Tag der offenen Tür anlässlich des 10-jährigen Bestehens von Gästen, Eltern und ehemaligen Schülern gut besucht. Außerdem war für die geladenen Gäste eine Ausstellung alter Jufo-Projekte zu sehen. Im Erlebnispädagogischen Centrum fand die Festveranstaltung mit einem anschließenden kleinen Grillfest statt.


Hier einige Impressionen vom Tag:
Schüler zeigen in den Räumen des Schüler-Institutes den Gästen ihre Betätigungsfelder

Claudia und Virgenie beim Gäste-Empfang Lucas und Alexander an der CNC-Fräse Gilian am PC mit Roboter "Karlchen"

 

Maxi im Videostudio Max an der LEGO-Stadt Janos mit dem Klingelroboter von TCS

 

Lukas an der LEGO-Sortiermaschine Anja erklärt des Energiesparhaus Andre bei Schleifarbeiten

 

Robert an der F1-CNC-Fräsmaschine Gäste interessieren sich für "Karlchen" Schülerfirma PCI erklärt die PC-Insel

 

Präsentationsstand des SITI-Speed-Teams Gäste bestaunen die FESTO-Anlage Frau Fischer erklärt die Roboterplatte

 

Im Erlebnispädagogischen Centrum war eine Ausstellung ehemaliger Jufo-Projekte aufgebaut

Schweißrobotermodell von 1989/1997 Automatischer Ablaufberg von 1997/1998 Alternative Eingabegeräte von 1998

 

Brettspiele entwickelt von 1999 Computerspiele für Behinderte von 1999 Navigieren in der Werkhalle von 1999

 

Höhepunkt war die Festveranstaltung mit einem Rückblick im Rückwärtslauf

Zahlreiche Gäste waren der Einladung des Schüler-Institutes nachgekommen. Zu den Gästen zählten der Bürgermeister der Hansestadt Havelberg, die stellvertretende Landrätin, Vertreter von Partnerunternehmen und Forschungseinrichtungen, viele ehemalige Mitglieder (Alumnis) und ausgewählte aktive Schüler.
Alle verfolgten interessiert die abwechslungsreichen Beiträge der Präsentationsveranstaltung.

 

Dr. Hannes König, Vorstandsvorsitzender des Vereins und Leiter des Institutes, moderierte die Präsentation und stellte die Entwicklung des Vereins chronologisch jedoch von 2009 bis 1999 rückwärts dar.
Dabei machte er immer wieder deutlich, wie wichtig für den Verein die Zusammenarbeit mit Partnern und die Unterstützung durch Sponsoren ist.

 

Als Gast nahm Dr. Detlef Thormeyer an der Veranstaltung teil und stellte das Konzept einer Wirtschaftsakademie für Schüler vor. Der Wirtschaftsrat der CDU-Landtagsfraktion plant die Gründung einer Stiftung, die als Träger für die Wirtschaftsakademie tätig werden soll. Das Konzept ist von beiderseitigem Interesse, da der Bereich Technik durch das Havelberger Schüler-Institut vertreten werden soll und somit auch Unterstützung der Stiftung für das SITI zu erwarten ist.

 

Im ersten Teil wurden die gegenwärtigen Angebote und Kompetenzen dargestellt. Ein wesentlicher Schwerpunkt seit Gründung des Institutes ist die Gewinnung von Ingenieurnachwuchs. Jedoch ist in der Vielfalt der Angebote eine interne und externer Vernetzung von sowohl technischen und auch wirtschaftlichen Bereichen erfolgt. Die Darstellung der Synergien wurde bereits 2007 im "Havelberger Modell" vorgestellt, welches gleich mit drei hochkarätigen Preisen belohnt wurde.

 

Schülerfirmen sind inzwischen zum praktischen Bewährungsfeld nicht nur für wirtschaftsinteressierte Schüler, sondern auch besonders für den gesamten Bereich Technik nicht mehr wegzudenken. im Havelberger Schüler-Institut sind derzeit fünf produzierende Schülerfirmen aktiv. Friedrich berichtete in seinem Vortrag von zahlreichen positiven Erfahrungen, die er als Prokurist in der Schülerfirma Formel future sammeln konnte.

 

Dass Technik im Schüler-Institut längst keine Domaine der Jungs allein mehr ist, wusste Anja zu berichten. Seit der 6. Klasse macht sie im SITI schon mit und wollte, wie ihr Bruder, auch technische Aufgabenstellungen bearbeiten. So entstanden gemeinsam mit anderen Mädchen mehrere technische Jugend-forscht-Projekte. Mit ihrer Freundin Laura ist sie außerdem in der Schülerfirma RelaxTools tätig. Auch wenn die Mädels Vertrieb und Marketing bearbeiten, die CNC-Fräse bedienen können sie auch.

 

Der 2003 gegründete Havelberger ErfinderClub unterscheidet sich von anderen Erfinderklubs nicht dadurch, dass junge Erfinder gemeinsam forschen. Das passiert ja im SITI sowieso. Die Mitgliedschaft im ErfinderClub ist vielmehr eine Ausszeichnung für die Bearbeitung einer innovativen Aufgabenstellung mit einem realen Ergebnis. Bisher sind 15 Erfindungen (davon 3 kleine Patente) von 14 Mädchen und 24 Jungen registiert. Während der Veranstaltung erhielten u.a. Laura, Janos, Andre, Lukas und Alexander ihre Mitglieds-Urkunde.

 

Dass durch die Mitgliedschaft im Schüler-Institut sich für so manchen Schüler besondere Perspektiven im Hinblick auf Ausbildung, Studium oder auch den beruflichen Einstieg eröffnet haben, könnte an zahreichen Beispielen belegt werden. Martin studiert derzeit an der Magdeburger Uni Informatik und erinnerte sich, dass er sogar Informatik als Fach am Gymnasium abgewählt hatte, um andere Fächer belegen zu können, weil er wusste, dass er im Schüler-Institut optimal auf ein Informatikstudium vorbereitet wird.

 

Schließlich kehrte man am Ende der Präsen- tationsveranstaltung zu den Wurzeln des Schüler-Institutes - dem Havelberger ComputerClub - zurück. Als Vertreter der Alumnis erinnerte sich Andre an die Aufbruchstimmung, an die ersten Ideen- konferenzen und Jugend-forscht-Erfahrungen. Der jetzige Diplom-Ingenieur für Maschinen- bau dankte im Namen aller ehemaligen und aktiven Mitglieder des Schüler-Institutes dem Initiator und Motor des Vereins Dr. Hannes König für sein jahrelanges Engagement.