Zum dritten Mal in dieser Form:
Die Schüler-Studien-Woche 2011 in HAVELBERG


                                                  

Teilnehmer der Schüler-Studien-Woche 2011 vor der Präsentation am Abschlusstag

Kurz vor den Sommerferien reisten 22 Schüler aus 8 Schulen des Landes Sachsen-Anhalt und zwei Betreuer von der Uni Magdeburg am Freitagabend an. Nach dem Abendessen im Erlebnispädagogischen Centrum Havelberg (kurz ELCH) fand die Einweisung in die Woche und das Einschreiben in die Wahlpflichtveranstaltungen statt. Ebenfalls erhielten die Teilnehmer bereits vor Beginn der ersten Lehrveranstaltung die Aufgabe, Teams zu bilden, in denen Sie während der Woche an einem gemeinsamen Projekt arbeiten sollten. Und prompt kam es auch schon bei einigen zur ersten Besprechnung am Freitagabend. Toll!
Erstmals wurden die Teams auch gemischt aus verschieden Schulen und auch aus den zwei verschiedenen Studiengängen, sodass in das gemeinsame Projekt sowohl technische als auch wirtschaftliche Überlegungen einfließen konnten. Mit insgesamt 55 Unterrichtsstunden in 6 Tagen war die Woche für die Schüler ein volles Programm. Insgesamt wurden 120 Unterrichtsstunden von 16 Referenten erteilt. Außerdem wechselten sich während der Woche die Lehrveranstaltungen von Vorlesungen,Workshops über Seminare, Labore und Freiarbeit ab. Damit konnten die Teilnemer vielfältige Unterrichtsmethoden kennenlernen und in den Teams interessenbezogen "studieren".
Ziel war es in beiden Studiengängen, sich optimal auf die Abschlussklausur und die Teampräsentation am Donnerstag vorzubereiten.


Der Studiengang "Wirtschaft und Marketing" Schülerfirma mit einem eigenen Produkt

Die 13 Schüler des Studiengangs hatten in den Teams die Aufgabe, die gemeinsam entwickelte Produktidee aus wirtschaftlicher Sicht zu betrachten und ein Marketingkonzept für die Abschlusspräsentation zu entwickeln. Außerdem sollte sich während der Woche aus dem Team eine fiktive Schülerfirma mit einer Organisationsstruktur, einem passenend Frimennamen und -logo entwickeln.


Der Studiengang "Technik / Maschinenbau" Prototypentwicklung und -fertigung

Bei den Technikern ging es vor allem um die Darstellung der Produktidee in Form eines Prototyps. Allerdings sollten die in der CAD-Ausbildung erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten ebenso angewendet werden, wie die verschiedenen Fertigungsverfahren, die in der Woche vorgestellt wurden, zum Einsatz kommen.
Hierzu standen die CNC-Werkstatt für den Modellbau und die PVC-Bearbeitung, der Einsatz der Styroporschneidemaschinen, die UMT-Werkstatt und die Schüler-Gießerei zur Verfügung, wovon besonders am Dienstag und Mittwoch auch reger Gebrauch gemacht wurde.

Abschlusspräsentation am Donnerstag

In der Abschlusspräsentation am Donnerstag war dann Teamwork gefragt. Die Ergebnisse der Woche wurden einer Jury und den Gästen mit sehr viel Engagement vorgestellt.

Die Teams Blau und Violett "gründeten" die Schülerfirma "Innovation Seven"

Die Produktidee bestand darin, ein Modulares Türschild zu entwickeln. Hierbei sollten als technisches Fertigungsverfahren das Gießen eines Aluminiumschildes zum Einsatz kommen, Das Aluminiumschild sollte standardisiert sein und als Träger für die Aufnahme verschiedener Inhalte in Form von PVC-Schriftzüge oder -logos oder z. B. einer handgefertigten Tonarbeit dienen.
Durch den Einsatz von insgesamt vier Fertigungtechnologien: CNC-Fertigung eines 3D-Modells für das Schild, Gießen des Aluschildes, CNC-Fäsen und Gravieren der PVC-Schilder und der handgeformten Tonarbeiten wurde mit dieser Produktidee die Aufgabenstellung in bester Weise erfüllt.


Das Team Weiß "gründete" die Schülerfirma "Comet Gaming"

Die Grundidee der Firma "Comet Gaming", wie schon der Name vermuten lässt, bestand darin ein für Gamer optimal durchdachtes Möbel zu entwickeln, welches alle Bedürfnisse sowohl in technsicher Hinsicht als auch im Hinblick auf Bequemlichkeit erfüllt. Mit einer neuartigen Kombination aus PC-Arbeitsplatz und Miniküche stellten sich dann jedoch weitaus mehr Anwendungsfelder dar. So ist das Möbel auch ohne Weiteres als Büro in einer kleinen Wohnung für berufliche Zwecke vorstellbar.
Auch in diesem Prototyp wurden unterschiedliche Materialien, wie Styropor und PVC-Teile verbaut.
Es wurden die Styroporteile mit der FiloCUT-CNC-Maschine geschnitten und die PVC für den Schreibtisch und die Verblendungen in CAD konstruiert und anschließend mit der CNC-Fräse ausgeschnitten und graviert.


Das Team Grün "gründeten" die Schülerfirma "Green Camping"

Die Wahl der Teamfarbe war wohl schon von Anfang an auf das Produkt ausgerichtet. Eine echt "Grüne Idee" ist es, wenn sich das Team darüber Gedanken gemacht hat, wie man auf einem Campingplatz Öko-Strom für das Hauszelt oder das Wohnmobil erzeugen könnte.
Eine mobile Windkraftanlage ist hier die Lösung. Die Überlegungen gingen bis in den Bereich des Arbeitsschutzes.
Beim Aufbau des Prototyp ging es weniger um die Funktionalität als um die Visualisierung. Lobenswert ist auch hier die Kombination verschiedener Materialien und Fertigungstechniken. Das Kernstück, die Rotornabe ist ein Alu-Gussteil. Dafür wurde zuvor eine Konstruktion erarbeitet, aus der dann mittels CNC-Fräse ein Kunststoffmodell hergestellt, das schließlich eingeformt und dann abgegossen wurde. Die Rotorblätter sind mit der FiloCUT-Maschine aus Styropor gefertigt. Für den Fuß des Windrades kamen UMT-Hlabzeuge zum Einsatz.
Mit dieser Thematik hat sich das Team natürlich auch einem brandaktuellem Thema zugewandt.


Das Team Rot "gründeten" die Schülerfirma "Liquid Ear"

Ein Headset mit Trinkfunktion ist schließlich die Geschäftsidee des vierten Teams. Der Aufbau des Prototyps scheint zunächst eher einer gewöhnlichen Bastelarbeit zu gleichen, dennoch wurde im Detail doch die Konstruktion und Fertigung eines neuen Zusatzbauteils notwendig. Die Schlauchführung wurde durch eine eigens auf das Headset angepasste Klippschelle realisiert.
Auch wenn die Entwicklung des Prototyps aus technischer Sicht nicht so komplex wie die anderen Arbeiten erscheint, überzeugte das Team mit einer sowohl originellen als auch unfassenden Produkt-Präsentation, die keine Fragen offen lies und als Teamleistung überzeugte.


Das Fazit:

Es hat sich als absolut positiv erwiesen, die Teams aus den beiden Studiengängen zu mischen und an einer gemeinsamen Aufgabe arbeiten zu lassen. So konnten alle ihre Stärken und ihre neuen Kenntnisse und Fähigkeiten optimal für den Teamerfolg einbringen.
Es ist immer wieder beeindruckend, was in nur einer Woche Schüler, die sich teils vorher nicht kannten, gemeinsam schaffen können, mit welchem Engagement die tollen Ideen umgesetzt und dann präsentiert werden.
Ein Dank gilt auch den beiden Studenten, die die Schüler nicht nur in der Freizeit betreut, sondern auch bei der Vorbereitung der Abschlusspräsentation unterstützt haben.


Hier noch einige Bilder aus der Woche:


Konstrukteure bei der Arbeit

PC-Arbeit auch bei den Wirtschaftlern

Kreatives Chaos im Team

Stress in der UMT-Werkstatt

In der Schüler-Gießerei

Warten an der CNC-Maschine

Paddeltour im Regen

Es gab auch gutes Wetter

Pizza-Essen am letzten Abend

Vorbereitung des Messeauftritts

Vortrag mit PowerPoint

Jury-Rundgang auf der Abschlussmesse


Die Klausurergebnisse:

Nach der Durchsicht der Zertifizierungsklausur erhalten 15 der 22 Schüler das Zertifikat.Alle anderen erhalten eine Teilnahmeurkunde.
Schüler mit Bestleistungen erhalten ihre Zertifikate persönlich von Dr. Hannes König, dem Initiator der Studienwoche und Leiter des Schüler-Institutes an ihrer Schule im Beisein des Schulleiters überreicht.
In diesem Jahr sind es folgende vier Schulen:
    - das Diesterweg-Gymnasium Tangermünde-Havelberg,
    - das Gymnasium Stadtfeld Wernigerode,
    - das Georg-Cantor-Gymnasium Halle und
    - das Gymnasium Francisceum Zerbst.


Dieses Projekt wurde aus Mitteln der Europäischen Union und des Landes Sachsen-Anhalt gefördert
und im Rahmen der Existenzgründungsoffensive ego. des Landes Sachsen-Anhalt durchgeführt.

Ein Dank auch an weitere Partner, die uns in dieser Woche unterstützten: